Slowakei 2005/2006

Stefanie Krause

Seit fast drei Monaten bin ich nun in der Slowakei. Und seit einer Woche liegt hier Schnee:)

Aber zu meiner Familie: ich wohne mit meinen Eltern und meiner Gastschwester in einer Wohnung in einem Plattenbau. Zuerst, als ich diese Blöcke von außen gesehen hab, war’s schon komisch, aber von innen ist die Wohnung sehr modern. Wir wohnen ganz oben und seither war (zum Glück) nur einmal der Aufzug kaputt. Aber laufen ist ja gesund, bis in den 8. Stock… Meine Schwester wird im Dezember 17 und wir verstehen uns super. Wir sind richtig gute Freunde geworden. In meinem Jahr, wo ich hier bin, schläft sie jede Nacht im Wohnzimmer auf der Couch. Ich habe also ihr kleines Zimmer und finde es schon sehr beeindruckend, dass sie mir ihr Zimmer überlässt.

Zur Schule fahre ich jeden morgen mit dem Zug, aber das sind alte Wagons. Die neuen gemütlichen sind mir lieber. Aber das ist egal. Die Alten sind auch recht. In meiner Schule gibt es acht Klassen, das heißt, hier kennt so ziemlich jeder jeden, was aber ganz gut ist. Ich habe hier schnell Anschluss gefunden und auch gute Freunde.

In der Schule an sich mach ich aber nicht sehr viel. Am Englischunterricht an sich nehme ich schon teil, aber das ist sehr langweilig für mich, weil alle hier sehr schlecht Englisch sprechen. Ich weiß noch wie meine Englischlehrerin in Deutschland gesagt hat, mein Englisch ist sehr schlecht, aber hier ist es das Gegenteil. Ich spreche teilweise besser Englisch wie manche Englischlehrer, aber das ist schon ok. Ansonsten mach ich im Unterricht nicht sehr viel, da ich nichts versteh. Ich versuche dann so gut es geht Slowakisch zu lernen mit den Deutschlernbüchern meiner Klassenkameraden.

Aber auch sonst klappts mit der Sprache ganz gut. dadurch, dass meine Eltern nur Slowakisch reden, lern ich so das Wichtigste durch Hören und Zeigen. Meine Schwester aber spricht sehr gut englisch, aber seit ich mich einigermaßen verständigen kann, spricht sie fast nur noch slowakisch, dass ich es schneller lern. Manchmal muss es schon in Englisch sein, wenn ich’s absolut nicht kapier, aber ich hab ja noch Zeit.

Ansonsten ist die Natur hier in der Slowakei sehr schön, die Menschen sehr gastfreundlich und das Essen sehr fettig und immer mit megaviel Zucker. Für mich bedeutet das fünf Kilo mehr inzwischen, aber das Essen hier ist auch zu gut. Meine Gastfamilie hat hier sehr viele Verwandte und alle bemühen sich sehr um mich, mir die Sprache beizubringen, mir die Schönheit der Natur zu zeigen und allgemein versuchen sie alle immer, dass ich mich wohl fühl -und sie schaffen es auch:-)

Von den Gefühlen her war es die ersten paar Tage schwer, es alles so zu realisieren, aber inzwischen ist es alles sehr normal, dass ich hier bin. So wirklich Heimweh hatte ich noch nicht hier, denn sobald ich irgendwie mal schlecht drauf bin oder anfang über etwas in Deutschland nachzudenken kommt meine Schwester und vernichtet das drohende Heimweh schnell. Allgemein werd ich hier so abgelenkt, dass ich oft keine Zeit hab drüber nachzudenken. Natürlich kann man sich nie immer 100prozent wohl fühlen, man hat immer mal n schlechten Tag, aber den hat man in Deutschland wie auch in andern Ländern. Kann es also nur empfehlen Austauschschüler zu werden.

Mit vielen slowakischen Grüssen
Steffi