USA 2007/2008

Konstantin Köster

Nach einer Fahrt durch Sturm und Regen kamen wir noch deutlich zu früh am Frankfurter Flughafen an. Wir haben uns noch kurz etwas zu Essen geholt, um dann um 5 Uhr früh pünktlich am vereinbarten Treffpunkt zu sein, an dem ich auch die anderen Haller AFS’er getroffen habe. Nach ein paar Ansprachen eines AFS-Volunteers hieß es dann Abschied nehmen und wir folgten einem der AFS-Leute zum Check in. Hier hieß es erstmal warten, warten, warten. Als ich dann endlich an der Gepäckabgabe angekommen war, wurden Uta (AFS Hall) und ich zu so einer Zufallskontrolle rausgezogen und wir mussten schön brav unsere Koffer auspacken, ging aber alles relativ schnell und es ging weiter zur Handgepäckskontrolle. Hier wurde ich ein weiteres Mal rausgezogen, weil die gemeint haben, ich hätte irgendwie Sprengstoff oder was auch immer in meiner Digicam versteckt, die dann gründlich durchgecheckt wurde. Auch diese Kontrolle war wie erwartet negativ und es ging weiter durch einen ewigen Tunnel bis wir dann endlich im Flugzeug saßen. Obwohl wir uns die Plätze nicht aussuchen durften, saß ich neben 2 ganz netten Leuten. Somit war auch der Flug gerettet, auch wenn er wirklich sehr lange dauerte.
Beim Anflug nach N.Y. regnete es so sehr, dass man wirklich gar nichts sah und sogar als wir gelandet waren sah man null. Erst der Musterami an der Passkontrolle am JFK Airport hat mir gezeigt, dass ich jetzt wohl wirklich in den USA bin. Am Ausgang wurden wir dann von Leuten des AFS USA empfangen, die uns sofort in Gruppen teilten, wir jedoch hinterher im selben Hotel landeten, indem wir erstmal so richtig amerikanisch gegessen haben. Wer glaubt, es sieht nur in Filmen so aus, wie es hier aussieht, der täuscht sich. Die Schulbusse sind gelb, die Autos riesig, das Essen Fastfood, und die Motorradfahrer fahren breitbeinig und ohne Helm rum. Nach diesem ersten Eindruck vom großen Amerika ging’s wieder in den Bus und zwar mit den Leuten, die nach Bosten oder zur Amherst College mussten. Ich war so kaputt, dass ich eingeschlafen bin, obwohl es erst Mittag war (in Deutschland später Abend) und als ich aufgewacht bin, ging gerade die Sonne unter, wir machten Halt bei einem MC Donalds und ich dachte wirklich erst, es sei morgens. Der MC war viel schlechter, als die in Deutschland. Geringe Auswahl, dreckige Toiletten, einfach abstoßend. Danach ging’s wieder zurück auf die Strasse, ich habe keine Ahnung wie lange. Als der Bus hielt dachten alle, wir wären in Boston und die Leute, die ihr Orientation Camp dort hatten sind ausgestiegen, doch sie kamen zu unserem Glück schnell wieder rein, denn wir waren in Amherst und es dauerte nur noch eine halbe Stunde, bis wir ins wohlverdiente Bett durften. In meinem Komitee sind ein Drittel Deutsche oder Österreicher, daher gab’s am Anfang null Verständigungsschwierigkeiten, außer manchmal mit den Dialekten.
Am folgenden Tag haben wir dann erstmal so richtig amerikanisch gefrühstückt und danach sind wir mit den AFS-Leuten zum tausendsten mal die AFS-Regeln durchgegangen(@Brigitte, ich glaube kein Komitee der Welt hat sie so ausführlich behandelt wie wir). Nachmittags wurde uns dann noch ein bisschen was zur High School erzählt und als wir zurück zu unserem „Hotel“ kamen, wartete dort schon meine Gastfamilie. Ich war total überrascht und ich habe mich total gefreut, denn sie haben mich echt super nett empfangen. Olivias(Gastschwester) Freund aus Deutschland war auch mit dabei, der auch mit AFS ein Jahr in Minnesota war. Damit hatte ich auch während der Fahrt nach Hause keine großen Verständigungsschwierigkeiten und ich konnte immer noch mit einem deutschen Muttersprachler deutsch reden. Daheim angekommen, wurde mir erstmal das ganze Haus gezeigt, das sehr neu ist( etwa 3-4 Jahre) und nach einem sehr reichhaltigen Essen, bin sofort eingeschlafen.
Als ich am nächsten morgen aufwachte, bin ich total erschrocken, wo bin ich? All right, ich glaube jetzt bin ich wirklich in den USA. Ich ging runter zum Frühstück. Die „Brötchen“ bestehen hier eigentlich nur aus Weißmehl und man toastet alles auf. Schmeckt gar nicht so übel und ganz so ungesund ist das normale Essen hier auch nicht. über unserer Esszimmertür steht „Celebrate your life“, genauso sehen, glaube ich, alle
Leute hier ihr Leben. An diesem ersten Tag, der auch der letzte Tag für Ralf (Olivias Freund) war, sind wir an den Strand von New Haven gefahren. Wunderschön, nur das Wasser ist noch etwas kalt zum baden. Der Abschied von Ralph war für Olivia und sogar für Terry natürlich nicht leicht.
Die Tage vergehen gerade schneller als ich glaube, hmmmmmmm was habe ich die letzten Tage gemacht.
Vorgestern hatte ich das erste Mal soccerpractice, also Fußballtraining. Die Truppe ist nicht schlecht, aber in Deutschland würden die nicht weit kommen, aber!!!, das Gute ist, gerade ist Anfang der Saison und wir haben jetzt fast jeden Tag Training, also mindestens 3 mal die Woche. Da lässt sich sicher noch das ein oder andere verbessern bis zum ersten Spiel in 3 oder 4 Wochen. Die Jungs haben mich ganz nett aufgenommen. In Deutschland würde niemand so auf dich zugehen, doch es sind nicht gerade die Leute, mit den ich mehr machen wollte, da sie halt eher so aus der unteren sozialen Schicht kommen und es ist glaube ich nur ein „echter“ Amerikaner dabei. Der Rest kommt aus Mexiko, Afrika, Polen, Ecuador und aus dem Rest Lateinamerikas. Der Coach ist echt total cool und wir verstehen uns ganz gut. Ich werde die nächsten Tage versuchen auch noch andere Sportarten auszuprobieren. Gestern hatte ich ebenfalls wieder Training.
Außerdem war ich gestern mit einem ganz coolen „guy“, wie sie hier sagen, mit dem Fahrrad unterwegs. Er ist der Sohn von der AFS-Verantwortlich hier in der Region und er hat mir die Gegend ein bisschen gezeigt. Ich habe jedoch immer noch kaum einen Plan, wo ich genau bin, denn hier ist soviel Wald und die Häuser sind viel weiter auseinander als in Deutschland.
Da ich hier sonst noch niemanden groß kenne, weil meine Schule erst in genau 2 Wochen beginnt, bin ich den Rest des Tages eigentlich meistens daheim, aber groß langweilig ist mir noch nicht geworden.
Ich hoffe ihr habt jetzt grob erfahren, wie es mir so die letzten Tage ergangen ist.

Konstantin